Albula, Nufenen, Grimsel: Das Rezept für eine sichere Passfahrt

5
(3)

Im Sommer treibt es die Autofahrer wieder haufenweise über die Schweizer Alpenpässe. Damit es nicht zu brenzligen Situationen kommt und du an deinem Auto keine Verschleissteile übermässig verbrauchst, geben wir dir hier die besten Tipps für schonendes und sicheres Autofahren.

Vorausschauend fahren

Was einem in der Fahrschule bereits früh beigebracht wird, ist bei einer Passfahrt umso wichtiger. Bereits früh muss man abschätzen können mit welcher Geschwindigkeit man in eine Kurve einfährt. So gewährleistet man die Sicherheit und schont dabei auch noch die Bremsen. Vorausschauendes Autofahren ist essenziell und wer dies noch nicht im Griff hat, sollte sich nur an die einfachen Pässe, wie Brünig, San Bernadino oder Julier wagen.

Vorausschauendes Autofahren über Schweizer Pässe ist nicht nur wichtig für die eigene Sicherheit, sondern auch für die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Fahrradfahrer oder Motorradfahrer. Speziell auf kurvigen, unübersichtlichen Passstrassen sollte man stets mit voller Konzentration bei der Sache sein, denn einige Strassen verengen sich meist übergangslos und mit wenig Vorwarnung.

Bremsen schonen

Wer vorausschauend die Pässe hoch und runter rollen kann, sollte auch auf die Bremsen Acht geben. Denn die kurvigen, engen Strassen Schweizer Pässe sind die Verschleissstelle Nummer 1 für deine Bremsbeläge. Doch wie schont man die Bremsbeläge auf einer anspruchsvollen Passfahrt?

Ganz einfach: Gemütlich fahren und rasende Passfahrer auch mal mit gutem Gewissen überholen lassen. Schnelles Autofahren über Pässe schadet nicht nur dem Auto, sondern auch deiner Gesundheit. Viele Autofahrer überschätzen sich oftmals an genau den Stellen einer Passstrasse, die keine Fehler erlauben.

Zudem: Es ist besser ab und an mal kurz und heftig auf die Bremse zu treten als die ganze Zeit leichten Druck auf das Pedal auszuüben. Ständiges Bremsen erhitzt die Bremsscheibe und fördert einen schnelleren Verschleiss der Beläge. Wer aber im richtigen Momenten gezielt bremst lässt die Bremsscheiben wieder auskühlen, damit sie bei der nächsten Kurve wieder an Reibungstemperatur verloren haben.

Gute Kurvenbeherrschung

Wer die richtige Kombination zwischen Bremsen und Lenkbewegung nicht im Griff hat, sollte sich zuerst für einen Fahrtechnikkurs anmelden. Viele Autofahrer bremsen nämlich mitten in der Kurve ab. Sie merken erst zu spät, dass sie zu schnell in die Kurve eingefahren sind und bremsen folglich zu spät ab. Das rezept für eine Katastrophe! Vor allem bei nasser Fahrbahn kann dieses Verhalten dazu führen, dass das Heck des Fahrzeuges ausbricht und man die Kontrolle über das Fahrzeug verliert – ABS hin oder her!

Richtig wäre es, die Bremsen noch vor der Kurve so zu betätigen, damit man während der Kurvenfahrt die Bremse nicht mehr benutzen muss und man während der Kurvenfahrt an Geschwindigkeit gewinnt! Eine Kunst, die nur die wenigsten Autofahrer beherrschen. Beobachte dich selbst! Betätigst du die Bremse in einer Kurve? Wenn nicht, solltest du versuchen deine Angewohnheit zu ändern. Es ist nicht nur der sicherste, sondern auch der schnellste Weg ins Tal!

Anfahren am Berg beherrschen

Pässe wie Nufenen, Flüela oder Albula sind steiler als andere. Und auch an ihnen wird regelmässig der Belag saniert. Anfahren am Berg sollte geübt sein. Speziell bei Manuell-Schaltung ohne Rückrollsperre sollte man den Zeitpunkt an dem man die Handbremse loslässt gut auswählen können.

Autofahrer die unter der Woche selten unterwegs sind, sollten zuerst wieder etwas in Übung kommen und es an einem ruhigen Ort wieder einüben, ehe man sich auf einen Pass wagt.

All diese Tipps scheinen für den einen oder anderen offensichtlich sein. Doch trotz allem gibt es immer noch viele Lenker die sich mit ungenügender Fahrtechnik über die Pässe wagen und dabei nicht nur sich selbst sondern auch andere Verkehrsteilnehmern in Lebensgefahr bringen. Wer eine Passfahrt als unangenehm empfindet sollte vielleicht eher die Hände vom Steuer lassen und jemand fahren lassen, der sich mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen ans Steuer setzt.

Ein regelmässig gewartetes Auto ist ein sicheres Auto

Nebst der eigenen Fahrtechnik ist auch das Auto entscheidend darüber, wie sicher man einen Pass meistert. Wer den Autoservice vor über einem Jahr erledigt hat, sollte zuerst eine Garage aufsuchen, um dieses auf die Betriebssicherheit zu prüfen. Vor allem die Bremsbeläge gilt es zu prüfen, aber auch Ölstand und Bremsflüssigkeit sollte vom Mechaniker überprüft werden. Wer sein Auto zu vorgeschriebenen Wartungsintervall in die Werkstatt bringt sollte sich keine Sorgen machen müssen.

Speziell bei älteren Fahrzeugen ist Vorsicht geboten. Der Service sollte bei diesen Fahrzeugen im Frühling, jährlich durchgeführt werden, damit man im Sommer mit evtl. neuen Bremsbelägen über die Passstrasse rollen kann.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 3

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Mehr Geschichten
OBD-Diagnosegerät: der Health-Check für dein Fahrzeug