Jährlich flattert ein Brief nach Hause und fordert die Verkehrsabgaben, damit wir auch weiterhin ungebüsst durch die Schweiz rollen dürfen. Diese Gebühr ist nötig damit die Sicherheit auf Schweizer Strassen weiterhin gewährleistet ist. Doch welches Auto zahlt wie viel Verkehrsabgaben? Wo und wie kann man sich diese Abgaben sparen? Wir klären auf!
Wieso muss ich Strassenverkehrsabgaben zahlen?
Auf Schweizer Strassen rollen über 6 Millionen Fahrzeuge von A nach B. Darunter sind rund 4,6 Millionen Personenwagen, 0,7 Millionen Motorräder und rund 0,4 Millionen Lastwagen. Und jährlich werden rund 400’000 neue Fahrzeuge eingelöst. Die Schweiz besitzt also fast so viele Fahrzeuge wie Einwohner. Eine solch immense Zahl an Fahrzeugen belastet das Schweizer Verkehrsnetz. Damit diese Kosten so gut wie möglich gedeckt werden können, erhebt jeder Kanton für die im jeweiligen Strassenverkehrsamt immatrikulierten Fahrzeuge eine Fahrzeugsteuer. Die Höhe dieser Steuer wird in den jeweiligen Kantonen nach unterschiedlichen Kriterien verrechnet.
Wie teuer sind meine Verkehrsabgaben?
Wie bereits oben erwähnt ist das von Kanton zu Kanton unterschiedlich. In den meisten Kantonen wird mit dem Hubraum und Leistung die Verkehrsabgabe ermittelt. In gewissen Kantonen wird auch nach Gesamtgewicht abgerechnet. In Genf beispielsweise zählt nur die Leistung des Autos. Im Tessin und Kanton Waadt wird mittels Leistung und Gesamtgewicht die Verkehrsabgabe berechnet.
Berechnungsgrundlage
|
Wo?
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Hubraum und Leistung
|
Aargau, Basel Stadt, Freiburg, Glarus, Luzern, Neuenburg, Nidwalden,
Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Thurgau, Wallis, Zürich und Zug
|
Gesamtgewicht
|
Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Basel Landschaft, Bern, Jura, St.
Gallen, Uri
|
Leistung
|
Genf
|
Leistung und Gesamtgewicht
|
Tessin und Waadt
|
Wie werden Hybridfahrzeuge und Elektroautos besteuert?
Wie man bereits oben sieht zählt bei diesem Thema der Willen des jeweiligen Kantons. In gewissen Kantonen sind Lenker von Elektroautos vollumfänglich von dieser Steuer befreit, während man in anderen Kantonen regulär zur Kasse gebeten wird. In der unten aufgeführten Tabelle siehst du wo welche Abgaben fällig werden.
Besteuerung von E-Fahrzeugen
|
Kanton
|
Steuerfrei
|
Obwalden, St. Gallen, Freiburg, Solothurn, Glarus, Nidwalden, Genf,
Zürich
|
reduziert
|
Jura, Neuenburg, Waadt, Thurgau, Graubünden, Tessin, Uri, Zug, Basel
Landschaft, Bern, Basel Stadt,
|
Regulär besteuert
|
Aargau, Schaffhausen, Luzern, Appenzell Inner-und Ausserrhoden,
Schwyz und Wallis
|
Diese Willkür der Kantone macht es schwierig die Verkehrsabgaben für jedes Modell und jeden Kanton zu berechnen. Orientierung stiftet die Recherche des SRF Kassensturz. Dieser hat 2016 die Verkehrsabgaben diverser Modelle verglichen und auf einer Tabelle zusammengefasst.
KANTON
|
Tesla S (Elektro)
|
Renault Zoe (Elektro)
|
Toyota Auris (Hybrid)
|
Fiat Panda (Erdgas)
|
VW Golf 1.4 (Benzin)
|
Porsche Panamera 4 (Benzin)
|
AG
|
444
|
180
|
276
|
180
|
228
|
420
|
BE
|
112
|
86
|
245
|
211
|
401
|
526
|
BL
|
615
|
363
|
338
|
237
|
474
|
1149
|
BS
|
1155
|
180
|
180
|
180
|
180
|
635
|
SO
|
0
|
0
|
368
|
238
|
305
|
572
|
ZH
|
0
|
0
|
58
|
34
|
218
|
788
|
LU
|
41
|
41
|
41
|
41
|
309
|
528
|
NW
|
100
|
0
|
0
|
0
|
250
|
505
|
OW
|
0
|
0
|
0
|
0
|
284
|
568
|
SZ
|
1054
|
279
|
310
|
272
|
423
|
1120
|
UR
|
356
|
239
|
334
|
285
|
330
|
495
|
ZG
|
257
|
192
|
307
|
201
|
260
|
445
|
AI
|
692
|
491
|
446
|
362
|
446
|
635
|
AR
|
396
|
289
|
265
|
407
|
234
|
745
|
GL
|
0
|
0
|
0
|
0
|
305
|
758
|
GR
|
111
|
90
|
105
|
66
|
171
|
809
|
TG
|
72
|
48
|
132
|
84
|
216
|
612
|
SG
|
0
|
0
|
0
|
0
|
462
|
637
|
SH
|
744
|
204
|
240
|
132
|
192
|
384
|
FR
|
813
|
0
|
0
|
0
|
414
|
717
|
GE
|
0
|
0
|
114
|
108
|
178
|
3064
|
JU
|
406
|
316
|
300
|
256
|
587
|
763
|
NE
|
173
|
173
|
173
|
173
|
301
|
653
|
TI
|
305
|
77
|
158
|
158
|
245
|
1963
|
VD
|
25
|
25
|
115
|
100
|
130
|
1306
|
VS
|
160
|
136
|
246
|
145
|
200
|
400
|
Mittelwert
|
309
|
131
|
183
|
149
|
298
|
815
|
Da Hybridautos noch Benzin verbrennen sind diese meist nicht steuerfrei. In den meisten Fällen profitieren Hybridautos jedoch von Rabatten von bis zu 80% vom üblichen Steuerbetrag (vgl. Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich).
Fazit
Abhängig davon in welchem Kanton man lebt wird man unterschiedlich für die Nutzung des Strassennetzes besteuert. Hinzu kommt, dass ökologische Alternativen in Schweizer Kantonen ebenfalls unterschiedlich besteuert werden. Wie viel man nun effektiv an den Kanton abgeben muss klärt man am besten mit dem zuständigen Strassenverkehrsamt ab. Dieses gibt meist über die Webseite Auskunft, wie es um die Besteuerung steht.